von Tobias Kemberg
Während der Gegner seine Powerplay-Situationen in zwei Tore ummünzt, lassen die Düsseldorfer in eigener Überzahl zu viel liegen. Das Eishockeyteam von Trainer Harold Kreis schlägt sich somit ein Stück weit selbst, bleibt als Tabellenachter im Play-off-Rennen aber weiterhin in einer guten Position.
Wenn die Düsseldorfer EG und die Straubing Tigers in der aktuellen Saison der Deutschen Eishockey Liga aufeinandertreffen, dann ist Spannung garantiert. Die drei bisherigen Duelle endeten jeweils mit einem Tor Unterschied, immer ging es mindestens bis in die Verlängerung. Das war am Mittwochabend nicht der Fall. Am Ende eines durchschnittlichen Eishockeyspiels trennten beide Mannschaften ausnahmsweise zwei Tore, die DEG hatte das Nachsehen und verlor mit 2:4 (2:2, 0:0, 0:2)
Trotzdem war bis zur Schlussminute alles möglich. Erst als DEG-Torhüter Mirko Pantkowski zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis gefahren war, fiel das vierte Gegentor. „Letztendlich haben wir uns selbst in die Haxen geschossen und im letzten Drittel zu viele Strafen genommen“, sagte Stürmer Tobi Eder. „Über weite Strecken war es ein gutes Spiel. Aber es hilft nichts. Wir müssen aus den verbleibenden drei Spielen jetzt so viel wie möglich herausholen und dann schauen wir, was das für uns in der Tabelle ergibt.“
Proft und Eder gelingt jeweils der 15. Saisontreffer
Zum ersten Mal in der nun bereits 53 DEG-Spiele umfassenden Saison gab es im ersten Drittel vier Tore zu sehen – zwei auf jeder Seite. Straubing ging durch Sandro Schönberger (5.) in Führung, doch die Düsseldorfer antworteten, wie eine Mannschaft nun mal antwortet, die sechs der vergangenen sieben Spiele für sich entscheiden konnte. Eder (8.) glich aus, Carter Proft (15.) stellte mit einem trockenen Schuss aus dem Handgelenk auf 2:1. Doch noch vor der ersten Sirene gelang DEL-Topscorer Jason Akeson (19.) der 2:2-Ausgleich.
So munter ging es nicht weiter, zumindest in Bezug auf die Tore. Auch nach 40 Minuten hatte das 2:2 noch Bestand. Gleich zwei Mal lies die DEG in diesem Abschnitt ein Überzahlspiel ungenutzt. Die seit Jahresbeginn zweitbeste Mannschaft der DEL machte es den Düsseldorfern allerdings auch nicht leicht, verteidigte sehr agil und ließ die Rot-Gelben nur selten in eine gesetzte Formation kommen.
Connollys Powerplaytor macht am Ende den Unterschied
Trotzdem machten die Special Teams den Unterschied – nur eben zugunsten der Tigers. Denn während die DEG im Powerplay erfolglos blieb, schlugen die Straubinger mit einem Mann mehr auf dem Eis zwei Mal zu. Nach dem 2:2 fiel auch das 3:2 durch Michael Connolly (51.) in Überzahl. Die DEG probierte danach noch einmal alles, erspielte sich Chancen, blieb aber erfolglos.
„Es war wieder ein umkämpftes Spiel gegen Straubing, so wie in den anderen drei Partien. Wir hätten den Ausgleich verdient gehabt, haben am Ende aber Chancen liegenlassen. Die Special Teams haben heute den Unterschied gemacht. Beim nächsten Mal läuft das wieder besser“, sagte Stürmer Mike Fischer.
Statistik: Straubing Tigers – Düsseldorfer EG 4:2 (2:2, 0:0, 2:0)
DEG/Tor: Pantkowski (Hane); Abwehr: Cumiskey, Zitterbart – Heinzinger, Nowak – Trinkberger, Geitner; Angriff: O’Donnell, Eder, Fischbuch – Bittner, Barta, Ehl – Proft, MacAulay, D’Amigo – Fischer, Postel, Schiemenz – Mayenschein
Schiedsrichter: Hunnius/Schrader
Tore: 1:0 (5:29) Schönberger (Elsner, Zimmermann), 1:1 (7:38) Eder (O’Donnell, Fischbuch), 1:2 (14:06) Proft (Zitterbart), 2:2 (18:25) Akeson (Connolly, St. Denis/5-4), 3:2 (50:43) Connolly (Mouillierat, St. Denis/5-4), 4:2 (58:44) Mouillierat (Akeson/5-6)
Zuschauer: 3173
Strafminuten: 6:10
Torschüsse: 30:37
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